Das nachfolgende Beispiel zeigt, wie man die "Treffer" verwertet und die zugehörige, maximal zulässige Bestrahlung (den Grenzwert, MZB genannt) berechnet. Die Berechnung erfolgt in 2 Schritten; der Erste berechnet aus geometrischen und Leistungsdaten die Bestrahlung, der Zweite den Grenzwert. Die Resultate beider Berechnungen müssen miteinander verglichen werden.
Schritt 1: Berechnung der Bestrahlung (eigener Laser)BestrahlungsstärkeMan erfragt beim Hersteller die Aufweitung (Divergenz) (div in rad) und den Strahldurchmesser (D0) am Strahlaustritt. Der für die weitere Berechnung erforderliche Strahldurchmesser D am nächsten Zuschauer im kleinstmöglichen Abstand (rmin)zur Anlage ergibt sich zu (Taschenrechner)... |
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D =D0 + 2 * rmin * tan(div/2) | Beispiel: D0 = 2 mm; rmin = 6 m div = 10,5 mrad |
D kann bei bestehender (und betriebsbereiter) Anlage gemessen werden. Ferner vereinfacht sich die Formel bei den im Lasergeschäft gegebenen kleinen Winkeln für die Divergenz (div) zu: | |
D =D0 + rmin * div | D = 2 mm + 6 m * 10,5 mrad = 65 mm Bitte auf die nicht sichtbare Umrechnung der Dimensionen achten! |
Hieraus errechnet man einen (kleineren) Durchmesser, der rund 63% der gesamten Strahlungsleistung umfasst. Man berücksichtigt damit, dass in der Mitte eines Strahles mehr Leistung vorhanden ist als am Rand. Dieser Wert wird D63 genannt. Der Sicherheitsfaktor hierfür beträgt rund 0,5; damit gilt für den relevanten Strahldurchmesser folgender Wert: | |
D63 = 0.5 * D = (D0 + rmin * div)/2 | D63 = 32,5 mm |
Hieraus errechnet man den maßgeblichen Strahlquerschnitt (Fläche) | |
A = 0,25 * D632 * π | A = 829,6 mm2 |
Man entnimmt den Herstellerunterlagen die Strahlungsleistung (p) im betreffenden Strahl. Hier wird von einem Dauerstrichlaser ausgegangen. Man dividiert die Leistung (p) durch die Querschnittsfläche (A) und erhält die Bestrahlungsstärke (E): | |
E = p / A | Im Beispiel sei die Strahlungsleistung 23 mW; E = 23 mW / 829,6 mm2 = 27,7 W/m2 |
Verweildauer eines bewegten Strahles im AugeAlle folgenden Angaben gelten für rmin, den Abstand des
nächsten Zuschauers. |
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t = (2 * d7/a)0,5/(π* f) (Herleitung im Excel-Dokument) |
Im Beispiel: D63 = 32,5 mm; f = 25 Hz; a = 4,0 m (zu beiden Seiten) t = (65 mm / 4 m)0,5/(3,14*25) = (0,0163)0,5/78,5 in s =1,624 ms |
Hierin ist mit dem Ausdruck (...)0,5 die Wurzel
dessen gemeint, was in der Klammer steht.
ImpulsenergieAus Verweildauer (t), Bestrahlungsstärke (E) und Querschnittsfläche (Aq) der Pupille ergibt sich die vom Auge aufgenommene Impulsenergie (Q). |
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Aq = (3,5 mm)2* π Q = E * Aq * t |
Aq = 38,48 mm2 Q = 27,7 W/m2 * 38,48 mm2 * 0,7533 ms Q = 1,732*10-6 J |
Anzahl der ImpulseDie Anzahl der Impulse (N) ergibt sich aus einer Normgröße mit der Bezeichnung T2, die hier mit 10 s angesetzt wird und die o. g. Beobachtungsdauer von 3 s sicher umfasst, und der Wiederholfrequenz der dargestellten Figur des Scanners. Im Normalfall ist dies bei mehreren Frequenzen (Lissajous-Figuren) die kleinste Frequenz (fmin). |
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N = T2 * fmin = 10s * fmin (dimensionslos) | Im Beispiel sei fmin = 10 pro Sekunde N = 100 |
Rückt man alle Impulse zusammen, ergibt sie die Gesamt-Einschaltdauer (tg) zu: | |
tg = N * t | tg = 100 * 1,624 ms = 162,4 ms |
und die Gesamt-Energie aller Treffer (Qg): | |
Qg = N * Q | Qg = 100 * 1,732*10-6 = 0,1732 mJ |
Maßgebliche BestrahlungDie maßgebliche Bestrahlung (H) ergibt sich daraus, indem man den so gefundenen Wert auf die Querschnittsfläche der Augenpupille bezieht. (Achtung: Umrechnung in m2) |
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H = Qg / Aq in J/m2 | H = 0,1732 mJ / 38,48 mm2 H = 4,50 J/m2 |
Schritt 2: Berechnung der maximal zulässigen Bestrahlung(MZB-Wert)Nunmehr muss man in der Tabelle A.1(S. 55) der DIN EN 60825-1:2008, der
äquivalenten VDE0837 oder der Durchfühungsanweisungen der BGV B2
die für die Dauer tg nachschlagen. Allerdings ist
die Formel für einen weiten Zeitbereich von 18 mikro-Sekunden
bis 10s immer dieselbe. Da die Berechnungen hier wegen der
Abwendungsreaktionen bei T2 - ca. 10 s -
enden, kann die Formel meistens verwendet werden.
Eine vollständige, normgerechte Berechnung für einen Impuls
und eine ferne Quelle (C6 = 1) mit sichtbarem Spektrum
habe ich in ein besonderes Rechenblatt gepackt (sichtbar, ohne C6 und einheitlich in W/m² als MZB/t,
sofern in der Norm die Einheit J/m² angegeben ist) (download). |
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MZB = 18 * tg0,75 * C6 J/m2 | Sicherheitshalber wird mit C6 = 1 gerechnet. MZB = 18 * (162,3 ms)0,75 * 1 J/m2 = 18 * 0,2557 = 4,60 J/m2 |
VergleichDie maßgebliche Bestrahlung muss kleiner sein, als die MZB. |
Ein Excel-Rechenblatt für den Spezialfall hier
kann herunter geladen werden. Dort kann mit anderen Eingabewerten die
Einhaltung der MZB geprüft werden. Zum Abspeichern rechte Maustaste
und dem Menü folgen.
Anderenfalls wird Excel direkt ausgeführt.